Iserlohn: Gedenken an das Euthanasieopfer Fritz Helle
Unter dem Motto „Psychisch Kranke und geistig Behinderte brauchen Verständnis und Mitgefühl“ führte DIE LINKE Iserlohn am 19.9. in Iserlohn eine Veranstaltung durch. Es ging dabei um die vielen tausende von Behinderten, die die Nazis u.a. auch aus Iserlohn haben ermorden lassen. Armin Kligge, Mitglied im Sprecher:innenrat der LAG, plante und organisierte die Veranstaltung.
Stellvertretend für alle Opfer wurde am 80. Jahrestag seiner Ermordung, dem Iserlohner Fritz Helle gedacht – für den unsere LAG in Warstein die Patenschaft übernommen hatte. Vor dem Iserlohner Mahnmal für die Opfer des Faschismus hat Armin Kligge die Daten seiner Lebensgeschichte – überlassen vom Iserlohner Stadtarchiv - vorgetragen. Armin Kligge sagte: „Das Schlimme war ja, daß „geistig Behinderte“ als Plage dargestellt wurden – das finde ich unglaublich.“
Rolf Kohn – ebenfalls Mitglied im Sprecher:innenrat der LAG und Sprecher der Fraktion DIE LINKE/ Die Partei in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe - ging anschließend in einer ausführlichen Rede auf die Aktion 4 und die ideologische Vorbereitung der Euthanasie durch die Nationalsozialisten ein.
Er stellte angesichts der Diskussion um die Triage die rhetorische Frage, ob z.B. ein Mensch mit Down-Syndrom weniger Wert ist als ein Mensch ohne. „Wir müssen sehr achtsam sein in einer Welt, in der Geld zählt und nicht der Mensch.“
Nach einer Gedenkminute gingen alle Teilnehmer:innen noch zu einem Krankenhaus, in dem mehr als 200 Frauen und Männer zwischen 1934 und 1945 zwangssterilisiert wurden. Dort wurde noch lange über die Gefährlichkeit der aktuell geplanten Triage – Gesetzgebung für Menschen mit Behinderungen diskutiert.