Kein Raum für Sexismus – Solidarität mit den Betroffenen!

Bundessprecher:innenrat der BAG
BAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik

Erklärung des Bundessprecher:innenrates der BAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik zu den berichteten Fällen sexualisierter Übergriffe und Gewalt innerhalb der LINKEN.

Sprachlos und wütend machen uns die Berichte über sexualisierte Übergriffe und Gewalt innerhalb unserer Partei DIE LINKE. Wir verstehen unsere Partei als einen Ort, des respektvollen und sicheren Umgangs sowie Wertschätzung.

Wir danken denn Betroffenen für Ihre Bereitschaft, Übergriffe, Gewalt und Diskriminierungen nicht kommentarlos hinzunehmen. Gerade Menschen und insbesondere Frauen mit Behinderungen sind laut einer Studie der Universität Bielefeld deutlich häufiger von sexualisierter Gewalt, Übergriffen und Diskriminierungen betroffen, als Menschen ohne Behinderung. Dies zeigt sich auch deutlich innerhalb unserer Partei.

Es kann und darf nicht kommentarlos hingenommen werden, dass betroffene Genoss:innen in Strukturen ausgegrenzt, benachteiligt oder gar bedroht werden, weil sie sich als betroffene Genoss:innen melden und dies öffentlich machen. Gerade den betroffenen Genoss:innen und ehemaligen Genoss:innen gilt unsere volle und uneingeschränkte Solidarität!

DIE LINKE hat immer gegen Diskriminierung und Sexismus in der Gesellschaft, in den Parlamenten und in den Köpfen der Menschen gekämpft. Mit unseren Konzepten der Geschlechtergerechtigkeit und der konsequenten Quotierung bei Kandidaturen haben wir einen im Vergleich zu anderen Parteien und Organisationen besonders hohen Anteil von Frauen* bei Abgeordneten, Vorständen und in Ämtern. DIE LINKE hat feministische Kämpfe geführt, Freiräume geschaffen und emanzipatorische Teilhabe gelebt; Frauen* agieren selbstbewusst in der Partei und in die Gesellschaft hinein. Dennoch gibt es Sexismus und Diskriminierung in den Strukturen der LINKEN. Geschlechterbasierte Vorurteile, Benachteiligungen aufgrund des binären Geschlechtsmodells und patriarchale Machtverhältnisse wirken auch in unseren Zusammenhängen. Wir sehen auch, dass besonders im politischen Ehrenamt weniger Frauen* als Männer* aktiv sind und versuchen dies zu ändern.

Wir begrüßen als Bundessprecher:innenrat der BAG Selbstbestimmten Behindertenpolitik die Empfehlungen und Entscheidungen des Parteivorstandes, welche nicht nur Solidaritätsbekundungen, sondern auch klare Handlungsempfehlungen beinhalten. Alle Strukturen unserer Partei, von der BO bis zum Parteivorstand, stehen hier in der Verantwortung sichere Räume zu schaffen und Fachansprechpersonen zu benennen um gegen die sexualisierte Gewalt innerhalb der LINKEN vorzugehen.

Zu dieser Verantwortung steht auch der Bundessprecher:innenrat der BAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik. Die Genoss:innen wie auch das gesamte Gremium des Bundessprecher:innenrates stehen allen Mitgliedern unserer BAG jederzeit zur Verfügung, die Unterstützung benötigen und/oder selbst betroffene Personen von sexualisierter Gewalt geworden sind.